Vier weitere Jahre darf am „5G Playground Carinthia“ gespielt werden. Das österreichweit einzigartige Testgelände für die Erforschung des jüngsten Mobilfunkstandards besteht seit 2018 und dient Forschern und Entwicklern dazu, verschiedenste Anwendungen unter realen Bedingungen auszuprobieren. Die Finanzierung des Prestige-Projekts wurde jetzt von der Kärntner Betriebsansiedelungs- & Beteiligungsgesellschaft für vier weitere Jahre gesichert.

„Wir haben in einer öffentlichen Ausschreibung den Zuschlag für den Betrieb des Test-Netzwerks erhalten. Die Einwerbung solcher Drittmittel ist ein Zeichen exzellenter Kompetenz im Forschungsbereich“, sagt Helmut Wöllik. Der FH-Professor für Mobilkommunikation und Mobilnetzwerkplanung leitet das Projekt und hat auch den schwierigen Aufbau des „5G-Spielplatzes“ mitbetreut. 20 verschiedene Firmen waren bei der Montage der technischen Infrastruktur am Klagenfurter Lakesidepark beteiligt. „Die Umstellung von 4G auf 5G ist sehr viel komplexer, als nur einen Schalter umzulegen. Man kann sich das wie die Einrichtung eines völlig neuen Betriebssystems am Computer vorstellen“, sagt Wöllik. Nach dem Aufbau ist er jetzt für den technischen Betrieb zuständig.

FH-Professor Helmut Wöllik
FH-Professor Helmut Wöllik © FH Kärnten/Helge Bauer

Und der ist nicht minder herausfordernd. Um künftige Anwendungen der 5G-Technologie wie autonomes Fahren oder die Steuerung von Dronenschwärmen unter realen Bedingungen testen zu können, muss der „5G-Spielplatz“ ein Funknetz mit bis zu 1000 Teilnehmern simulieren. „Unser Ziel ist, die Technologie völlig auszureizen und bis an die Belastungsgrenze zu bringen“, sagt Wöllik.

Damit das 5G-Netz unter den Belastungen nicht zusammenbricht, müssen Sicherheitsmechanismen eingerichtet werden – welche das sind, wird ebenfalls am Testgelände erforscht. Es steht aber auch offen für Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Start-ups, um all jene Anwendungen zu erproben, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.