Lehrerfortbildung – das Hoffnungsszenario für die Verbesserung des Bildungswesens. Dieser Leitgedanke zieht sich durch die Habilitationsschrift der Pädagogin Gerda Kysela-Schiemer, die an der PH Kärnten Forschung und Lehre betreibt. Zehn Jahre hat Kysela-Schiemer in dieses Projekt investiert, in das sie mit einer zentralen Forschungsfrage hineinging: Ob und wie die Professionalität von Lehrkräften über E-Learning-Fortbildungen verbessert werden kann.

Das Thema E-Learning liegt Kysela-Schiemer am Herzen, „ich schreibe wahnsinnig gerne, kann strukturiert arbeiten und bin gut im Organisieren“. Genau das seien auch die wichtigsten Fähigkeiten, um diese Form der Lehre und des Lernens zu akzeptieren, so die Forscherin. Für ihre über mehrere Jahre reichenden Studien hat sie unter anderem 180 Studierende und rund 500 Lehrkräfte zu ihren Erfahrungen mit E-Learning befragt. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Akzeptanz von digitalen Unterrichtsmethoden stark von den begleitenden Kommunikationsmaßnahmen abhängen: „Wichtig ist, dass von Anfang an eine klare Linie vorgegeben wird, was mit dem E-Learning bezweckt werden soll. Immer wieder neue Konzepte aufstellen und wieder verwerfen, ist nicht förderlich.“

Gerda Kysela-Schiemer
Gerda Kysela-Schiemer © KK

Um Lehrende im Distance Learning zu unterstützen, müsse ein gutes Beratungs- und Fortbildungssystem aufgebaut werden. „Wenn etwas technisch nicht funktioniert, braucht es schnell einen Ansprechpartner, eine Hotline. Und didaktische Beratung ist wichtig, da Distance Learning andere Anforderungen stellt als der Präsenzunterricht. In jedem Fall aber ist ausreichend Zeit für Planung und Absprachen mit Kollegen nötig“, sagt Kysela-Schiemer.

Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten hätten gezeigt, dass viele Lehrer schon lange E-Learning-Elemente in den Unterricht integrieren. Es hänge aber stark vom Alter der Schüler ab, wie sehr sie mit den Angeboten etwas anfangen können. Für alle Beteiligten sei die gegenwärtige Situation sehr fordernd.