"Prognosedaten zeigen, dass Kärnten als einziges Bundesland Österreichs an Bevölkerung verlieren wird“, sagt Thomas Zametter, Regionalforscher an der Fachhochschule Kärnten. Laut Daten der Statistik Austria werden dies bis 2050 rund 22.400 Personen sein. Dies entspricht circa der Einwohnerzahl von St. Veit und Völkermarkt.

Die Auswirkungen sind regional sehr unterschiedlich. Das laufende Projekt „Demografie_Check:Kärnten 2020“ in Kooperation mit der Abteilung 10 des Landes Kärnten will daher eine umfassende Analyse der möglichen Strukturveränderungen auf Ebene der Regionen und Gemeinden liefern. Dabei werden unter anderem gemeinsam mit FH-Studierenden 3,7 Millionen demografische Datensätze ausgewertet und visualisiert.

„Erste Ergebnisse zeigen, dass die demografische Belastungsquote für Gebiete außerhalb des Kärntner Zentralraumes überdurchschnittlich stark ausgeprägt ist“, sagt Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle. Die Städte Klagenfurt und Villach bilden hingegen Wachstumszentren. „Die Stadt wird auch in Kärnten zum bestimmenden Lebensmodell“, so die Projektleiterin.

Kathrin Stainer-Hämmerle
Kathrin Stainer-Hämmerle © FH Kärnten

Handlungsempfehlungen sollen helfen, diesen demografischen Wandel zu gestalten. Die Ergebnisse dienen als strategische Fördergrundlage für das EU-Regionalentwicklungsprogramm LEADER sowie die Kärntner Politik. „Das Land Kärnten setzt damit wichtige Schritte in Richtung einer auf Ausgleich gerichteten modernen Regionalentwicklung“, sagt Zametter.

Thomas Zametter
Thomas Zametter © FH Kärnten

Weiters arbeitet die FH Kärnten mit dem Land Kärnten an einem „Masterplan Ländlicher Raum“. Zu den Themenfeldern Wirtschaftsraum, Infrastruktur und Innovation, Lebensraum sowie Kooperationen werden mit einem partizipativen Zugang möglichst viele Menschen eingebunden. Erste Workshops und eine Online-Umfrage zu Potenzialen des ländlichen Raums fanden bereits statt.