"Orientierungshilfe beim Aufwachsen"

Reinhild Wallner, Psychologin mit Schwerpunkt Teenagercoaching
Reinhild Wallner, Psychologin mit Schwerpunkt Teenagercoaching © Juergen Fuchs

Das kann der Coach im Sportverein sein, eine Politikerin, ein Start-up-Gründer oder eine Lehrperson in der Schule. Vor allem für Mädchen und junge Frauen ist es wichtig, eine Vielzahl starker Rollenvorbilder zu haben. „Wenn Mädchen völlig selbstverständlich die Leitung eines Großkonzerns oder die Leitung eines Staats in Frauenhand erleben, dann bauen sie ein vollkommen neues Rollenverständnis auf.“

"Motivierend begleiten"

In der Entwicklungspsychologie spricht man vom „Lernen am Modell“. Junge Menschen beobachten ihr Vorbild und übernehmen und adaptieren die Verhaltensweisen. Auf diesem Weg kann beispielsweise Mut entstehen. Wenn man sieht, der oder die hat das auch geschafft, dann kann ich es auch schaffen. „Wenn Studierende, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen, von ihren Lehrpersonen bei ihren ersten wissenschaftlichen Arbeiten motivierend angeleitet werden, dann passiert genau das. Die ,Großen‘ zeigen vor, leiten an und begleiten – die ,Jungen‘ machen nach, machen Fehler, passen an und ergänzen“, erklärt Reinhild Wallner.

Vom Vorbild zum Mentor

In der späteren Laufbahn wandelt sich das Vorbild dann eher zu einem Mentor – das sind jene Menschen, die gerne in Dankesreden erwähnt werden. In zahlreichen Firmen werden aus diesem Grund Mentoringprogramme ins Leben gerufen, in denen erfahrene Kollegen junge Führungspersonen unter ihre Fittiche nehmen und sie mit dem passenden Rüstzeug für die Zukunft ausstatten.

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Doch zurück zur Jugend: Ist die Gefahr nicht groß, dass die Realität mit der erfundenen TV-Welt nicht mithalten kann? „Die Gefahr besteht“, so Wallner. „Aber vielleicht genügt schon die Darstellung, um Interesse zu wecken. Und später werden im Zuge der Ausbildung realistische Vorbilder gefunden, an denen sich junge Menschen orientieren können.“