Geht es nach der neuen Studie Future Of Work Now der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY zeichnet sich ein klares Bild ab, worauf man ausbildungstechnisch in den nächsten Jahren setzen kann. Demnach entscheiden digitale Kompetenzen über die Zukunft des österreichischen Arbeitsmarkts – bis 2030 sollen bis zu 60.000 neue Stellen im IT-Bereich entstehen.

In Österreich sei dieser Wandel schon vergleichsweise weit fortgeschritten: Im aktuellen Digital Economy and Society Index (DESI) der Europäischen Kommission belegt Österreich mit einem Score von 0,57 knapp vor Deutschland den zehnten Platz, bei den E-Government-Vorreitern ist man unter den Top-5. Aufholbedarf beim digitalen Wandel gebe es bei der Nutzung digitaler Angebote sowie beim Zugang zu IT-Technologien. Der Zugang zu Breitband-Internet sei nach wie vor unter dem EU- und OECD-Schnitt.

Vier Szenarien

Die EY-Studie analysiert nun vier Szenarien der Entwicklung des heimischen Arbeitsmarktes bis 2030: Das Basisszenario: Der Beschäftigungsrückgang in der Industrie führt zu Zuzug in Städte – bis 2030 fällt ein Viertel der Stellen in klassischen Fertigungsbetrieben weg.

Zweites Szenario „Regional Technology Hubs“: Unternehmen organisieren sich in Clustern. der Anstieg digitaler Kompetenzen soll Jobs in Finanz- und IT-Sektor schaffen. Drittes Szenario „Hyper Productivity“: Ebbe an digitalen Kompetenzen forciert die Produktivität - es gäbe wenig Verschiebungen am Arbeitsmarkt.

Und schließlich das Szenario „Dispersed Talent“, das die stärkste Erschütterung des Arbeitsmarkts durch Anstieg an digitalen Kompetenzen hervorrufen würde und ein starkes Beschäftigungswachstum zur Folge hätte. Darin siedeln sich Unternehmen nicht wie in den beiden vorangegangenen Szenarien in Clustern an. Die digitalen Kompetenzen und damit die Anzahl der gut ausgebildeten Mitarbeiter würden erheblich steigen. Aufgrund des großen Pools an Fachkräften sind weniger Produktivitätssteigerungen durch Automatisierung notwendig.

Voraussetzung dafür sei aber eine starke Weiterentwicklung des österreichischen Bildungssystems, heißt es. In diesem Szenario gibt es das stärkste Beschäftigungswachstum im Finanz- und IT-Bereich mit einem Zuwachs von 94.000 Stellen auf 224.000 bzw. 60.000 Stellen auf 128.000. Die Automobilindustrie würde in diesem Szenario den größten Beschäftigungsrückgang um 22.000 Stellen (56%) auf 17.000 verzeichnen.