"Das war kein schöner Anblick", sagt der Villacher Landwirt Andreas Steiner. Ende der vergangenen Woche entdeckte ein Jäger auf Steiners  Weide bei Heiligengeist ein totes, erst 1,5 Tage altes Kalb. Von dem Jungtier war nicht mehr viel übrig. Da der Jäger dort am Waldrand in jüngster Zeit bereits zweimal einen Wolf gesehen haben will, besteht nun der Verdacht, dass das Raubtier das Kalb gerissen haben könnte. Steiner: "Der Riss wurde dem Land gemeldet, DNA-Proben wurden genommen." Eine 100-prozentige Gewissheit, ob es sich bei dem Täter tatsächlich um einen Wolf handelt, werde man erst in gut einer Woche haben.

Steiner macht sich unterdessen Sorgen um seine Tiere. Mehrere Kühe und Schafe sind derzeit trächtig. Jetzt im Herbst ist das Vieh noch draußen auf der Weide. "Ich kann und will die Tiere nicht einsperren. Wenn ich sie jetzt schon in den Stall treibe, habe ich bis Weihnachten kein Futter mehr. Jetzt finden sie noch draußen genug zum Fressen."

Rudelbildung in Kärnten

Die Stelle, an der das tote Kalb gefunden wurde, befindet sich nur 200 Meter von Steiners Wohnhaus entfernt. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es in Kärnten immer wieder Wolfssichtungen. Experten rechnen damit, dass es im kommenden Jahr erstmals ein Rudel geben wird.