Zum mittlerweile 31. Mal sind in der Nacht auf Freitag die "Ig-Nobelpreise" (gesprochen "ignoble", was übersetzt etwa unwürdig heißt) verliehen worden - aufgrund der Corona-Pandemie bereits zum zweiten Mal in Folge als virtuelles Event. Die Auszeichnungen sollen nach Angaben der Veranstalter "das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren". Das Oberthema dieses Jahr: "Maschinenbau". 

Mit den undotierten Auszeichnungen werden jährlich skurrile Forschungen geehrt. Bakterien in weggeschmissenen Kaugummis und Bärte zum Schutz vor Faustschlägen ins Gesicht: Zehn wissenschaftliche Studien, die "erst zum Lachen und dann zum Denken anregen" sollen, haben die diesjährigen Ig-Nobelpreise abgestaubt.

Orgasmen gegen verstopfte Nasen

So bekamen Forscher aus Spanien und dem Iran einen Preis in der Kategorie Ökologiefür die Nutzung genetischer Analysen. Mit deren Hilfe wurden verschiedene Arten von Bakterien identifiziert, die sich in weggeschmissenen Kaugummis finden, die auf Gehsteigen in unterschiedlichen Ländern kleben. Forscher aus den USA bekamen die Auszeichnung in der Kategorie Frieden für das Testen der Hypothese, dass Bärte in der Entwicklung des Menschen entstanden, um sich vor Faustschlägen ins Gesicht zu schützen.

Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland, Großbritannien, Neuseeland, Griechenland und Zypern bekamen die Ehrung in der Kategorie Chemie für die chemische Analyse der Luft in Kinos, um zu testen, ob die von Zuschauern produzierten Gerüche zuverlässig den Grad von Gewalt, Sex, antisozialem Verhalten, Drogengebrauch und Fluchen in dem Film auf der Leinwand widerspiegeln. Forscher aus Deutschland, Großbritannien und der Türkei bekamen den Preis in der Kategorie Medizin für den Beweis, dass Orgasmen beim Sex genauso effektiv wie Medikamente mit abschwellender Wirkung dabei helfen, die Nasenatmung zu verbessern.

In der Kategorie Biologie wurde diesmal eine Wissenschafterin aus Schweden für ihre Analyse von Variationen von Schnurren, Miauen, Fauchen und anderen Arten von Katze-Mensch-Kommunikation ausgezeichnet. Sie beschäftigte sich unter anderem mit der Frage: Was wollen uns Katzen sagen, wenn sie miauen? In einem Online-Glossar kann man die wichtigsten Katzenlaute nachschlagen. Interessant: Wenn eine Katze schnurrt, muss sie sich nicht unbedingt wohlfühlen. So schnurren Katzen ebenfalls, wenn sie Angst haben oder gestresst sind.