Die wegen der Verbreitung der Südafrika-Corona-Variation in Mayrhofen im hinteren Zillertal am Samstag gestarteten Ausreisetestkontrollen sind bisher problemlos verlaufen. Bis zum späten Nachmittag wurden 620 Personen kontrolliert, dabei gab es nur sechs Zurückweisungen wegen eines fehlenden negativen PCR-Tests. An den Tests selbst, zu denen das Land aufgerufen hatte, nahmen bisher über 1.900 der rund 3.900 Mayrhofner teil. Von 1.209 ausgewerteten Tests waren zwölf positiv.

Ob es sich dabei um eine Variation handelt, stand vorerst noch nicht fest. "Jedes positive Testergebnis wird ausnahmslos auf eine mögliche Mutation hin überprüft. Die PCR-Proben werden den auswertenden Laboren übermittelt, die Analyse nimmt noch etwas Zeit in Anspruch", erklärte der Leiter des Corona-Einsatzstabes des Landes, Elmar Rizzoli. Während die Testergebnisse der PCR-Testungen in der Regel noch am Tag der Testung vorliegen, dauere es bei Ergebnissen der PCR-Mutationsanalyse bis zum darauffolgenden Tag. Derzeit würden in Mayrhofen 33 aktiv positive Verdachtsfälle mit der Südafrika-Variation vorliegen. Ziel ist es, dass sich die Bevölkerung zweimal einem PCR-Test unterzieht. Dahin gehend richteten die Verantwortlichen auch am Samstag einmal mehr einen eindringlichen Appell.

Die Polizei teilte indes weiter mit, dass sowohl im Zuge der Ausreisekontrollen als auch bei jenen auf stark frequentierten öffentlichen Orten im Freien in Mayrhofen, Schwaz und Jenbach, auf denen das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend ist, bis dato keine Anzeige vonnöten war. "Es läuft alles sehr gesittet und kontrolliert ab", sagte Polizeisprecher Manfred Dummer der APA.

20 Einsatzkräfte der Exekutive mit Unterstützung des Bundesheeres werden jeweils 24 Stunden lang aufgeboten, um die Maßnahmen, die bis kommenden Mittwoch gelten, zu überwachen. Die Ausreisetestpflicht wird an drei Straßen kontrolliert, zudem wird auch die Zillertalbahn unter die Lupe genommen. Der negative PCR-Test darf nicht älter als 72 Stunden sein.

Die Testpflicht gilt für Personen mit Wohnsitz in der Gemeinde Mayrhofen sowie für Personen ohne Wohnsitz, die sich dort durchgehend länger als 24 Stunden aufgehalten haben. Die Einreise etwa für Arbeitspendler in die rund 3.900 Einwohner zählende Gemeinde und die entsprechende Ausreise sind weiterhin ohne Einschränkungen möglich. Arbeitspendler und Durchfahrende müssen glaubhaft machen - etwa mittels Meldezettel -, dass sie keinen Wohnsitz in der Gemeinde haben. Kinder bis sechs Jahre sind zwar von der Ausreisetestpflicht ausgenommen, sie sollen aber trotzdem bestmöglich getestet werden - insbesondere jene, die nicht bereits im Rahmen der behördlichen Testung im Kindergarten erfasst wurden.

In Mayrhofen gelten zudem bis Mittwoch weitere verschärfte Maßnahmen, das heißt ein De facto-Lockdown: Der Handel ist - bis auf die Grundversorger - geschlossen. Auch der Kindergarten in der Tourismushochburg und die Schulen haben bereits geschlossen bzw. befinden sich im Distance-Learning.