Nach stolzen 102 Tagen ohne Corona-Neuansteckungen hat Neuseeland wieder erste Fälle einer Übertragung des Virus innerhalb der Bevölkerung gemeldet. Bei einer Familie in Auckland seien vier Mitglieder positiv getestet worden, teilte Regierungschefin Jacinda Ahern am Dienstag mit. Wo sie sich angesteckt haben, war demnach zunächst unklar.

Für die Bewohner der größten Stadt des Landes gilt nun wieder eine Ausgangssperre. Über hundert Tage lang gab es nur noch wenige aktive Infektionsfälle - die Betroffenen hatten sich zudem nicht im Land selbst angesteckt, sondern waren bei der Einreise positiv getestet und in Quarantäne-Einrichtungen untergebracht worden. Die WHO lobte das Krisenmanagement der Behörden, denen es gelungen sei, Corona-Ausbrüche mit unklaren Übertragungswegen erfolgreich zu unterbinden.

Neuseeland hatte die Ausbreitung des neuartigen Virus SARS-CoV-2 mit rigorosen Maßnahmen schnell unter Kontrolle gebracht. Mitte März wurde eine strikte Ausgangssperre verhängt, die Landesgrenzen wurden geschlossen. Mitte Juni dann erklärte sich der Inselstaat im Südpazifik offiziell für Coronavirus-frei. Alle Beschränkungen wurden aufgehoben.

Die Grenze bleibt allerdings für fast alle Ausländer geschlossen,Einreisende müssen zudem für 14 Tage in Quarantäne. Insgesamt wurden in dem Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern bisher rund 1.200 Infektionsfälle gezählt, 22 Menschen starben an den Folgen ihrer Ansteckung.