Wenn es den USA gelinge, die Zahl der Todesfälle auf 100.000 bis 200.000 zu begrenzen, "dann haben wir alle sehr gute Arbeit geleistet", meinte US-Präsident Donald Trump. "Manche Leute" gingen gar von Opferzahlen in Millionenhöhe aus, sagte Trump am Sonntag. Die Vereinigten Staaten hatten sich zuletzt innerhalb kurzer Zeit zum neuen weltweiten Hauptzentrum der Pandemie entwickelt.

Noch vor einem Monat hatte Trump vollmundig erklärt, das Coronavirus stelle für die USA nur ein "sehr geringes" Risiko dar und das Land sei "sehr, sehr gut vorbereitet". 

Nach Angaben von US-Experten gibt es inzwischen mehr als 150.000 bestätigte Infektionen. Bis Montagnachmittag (Ortszeit) gab es 153.000 Infektionen mit Sars-CoV-2, wie aus einer Übersicht der Johns-Hopkins-Universität hervorging. Mehr als 2.800 Menschen kamen in den USA laut Johns Hopkins infolge der Lungenerkrankung Covid-19 ums Leben.

Die Verbreitung der Coronavirus-Epidemie in den USA hat sich zuletzt dramatisch beschleunigt. Die Zahl der bekannten Infektionen etwa hatte erst am Freitag die Marke von 100.000 überschritten. Bis zu dem Zeitpunkt waren rund 1.500 Tote gemeldet gewesen.

Höhepunkt zu Ostern

Der US-Seuchenexperte Anthony Fauci, der Trump im Kampf gegen die Pandemie berät, rechnet mit einem sprunghaften weiteren Anstieg der Todesfälle. Der Höhepunkt wird zu Ostern - also in zwei Wochen - erwartet. Besonders stark in den USA von der Pandemie betroffen ist der Bundesstaat New York. In New York City gelten weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Die Hilfsorganisation Samaritan's Purse errichtete im Central Park ein Feldlazarett zur Versorgung von Corona-Patienten. "Die Krankenhäuser überall in der Stadt füllen sich, und sie brauchen so viel Hilfe wie möglich", sagte der Arzt Elliott Tenpenny.

Kalifornien braucht mindestens 50.000 zusätzliche Krankenbetten, um die Versorgung von Patienten während der Corona-Krise zu bewältigten. Dies teilte der Gouverneur des US-Westküstenstaates, Gavin Newsom, am Montag mit. Mit einer neuen Gesundheitsinitiative wolle er in den kommenden Wochen zusätzlich 37.000 Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern und Pharmazeuten mobilisieren.