Rund zwei Monate nach dem schockierenden Mord an der Türkin Emine Bulut ist ihr Ex-Ehemann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht im zentralanatolischen Kirikkale sprach den Mann, der seine Ex-Frau vor den Augen der zehnjährigen Tochter erstochen hatte, am  Montag wegen "vorsätzlicher Tötung" schuldig, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

Der Mord hatte in der Türkei großes Entsetzen ausgelöst: Der 43-jährige Mann hatte Bulut im August laut Anadolu in einem Restaurant in Kirikkale getötet. Auf Audio-Aufnahmen, die in den sozialen Medien geteilt wurden, waren die mutmaßlich letzten Worte der Frau zu hören: "Ich will nicht sterben." Auch die Tochter ist zu hören, die sagt: "Mutter, bitte stirb nicht."

Bulut erlag später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Auch verpixelte Videoaufnahmen, die den Mord zeigen sollen, kursierten im Internet. Gewalt gegen Frauen ist in der Türkei ein allgegenwärtiges Problem. Nach Angaben der Plattform "Wir werden Frauenmorde stoppen" wurden im vergangenen Jahr 440 Frauen von Männern getötet - in mehr als einem Viertel der Fälle waren die Ehepartner die Täter.