Ein Foto in Online-Netzwerken nicht per Mausklick oder per Wisch auf dem Smartphone teilen - sondern per Gedanken: Der US-Internetkonzern Facebook will seinen Nutzern künftig die Möglichkeit verschaffen, mittels Gehirnimpulsen digital zu interagieren. Dafür übernimmt Facebook das Startup CTRL-Labs, wie der Konzern am Montag ankündigte.

Über den Kaufpreis machte Facebook keine Angaben, Medienberichten zufolge soll er bei mehr als 500 Millionen Dollar (455 Millionen Euro) liegen. Das Startup soll in Facebooks Reality Labs integriert werden. Dort sollen künftig konkrete Produkte für Anwender entstehen. "Wir wissen, dass es mehr natürliche, intuitive Wege zum Interagieren mit Geräten und Technik gibt", erklärte Andrew Bosworth, Vizechef der Facebook-Sparte für Augmented und Virtual Reality. "Und wir wollen sie entwickeln."

Via Armband

Die Vision sei "ein Armband, das Menschen ihre Geräte als natürliche Erweiterung ihrer Bewegung kontrollieren lässt", erklärte Bosworth. Dieses Armband soll dann elektrische Impulse, wie sie vom Gehirn etwa an die Handmuskeln für das Klicken einer Computermaus oder das Drücken einer Taste gesendet werden, decodieren und diese Impulse dann in direkte Computeraktionen umsetzen.

Diese Technik "fängt deine Intention ein, so dass du ein Foto mit einem Freund mittels einer unmerklichen Bewegung teilen kannst, oder, nun ja, durch die bloße Absicht es zu tun", schrieb Bosworth in einem Blogeintrag. Diese Technologie berge das Potenzial, "neue kreative Möglichkeiten zu eröffnen und Erfindungen des 19. Jahrhunderts im 21. Jahrhundert neu zu denken", fügte der Facebook-Manager hinzu.

Facebook hatte 2014 für geschätzt zwei Milliarden Dollar das auf Virtual-Reality-Brillen spezialisierte Start-up Oculus gekauft. Konzernchef Mark Zuckerberg hatte in der Vergangenheit wiederholt betont, er sehe in den Brillen "die nächste große Technologieplattform".