Papst Franziskus hat schlechtes Reden über andere scharf kritisiert. Geschwätz säe Zwietracht, Feindschaft und Böses, sagte er am Sonntagabend laut Kathpress bei einem Pfarrbesuch in der Diözese Rom. "Wenn Du schlecht über andere redest, beginnst du einen Krieg. Es ist ein Schritt zum Krieg, zur Zerstörung. Einen anderen durch Worte zu zerstören, ist genauso, wie dies mit einer Atombombe zu tun."

Sprache könne ebenso zerstörerisch wirken, wie eine Atombombe, unterstrich Franziskus in seiner Predigt. Er rief dazu auf, sich in der ab Mittwoch beginnenden 40-tägigen Fastenzeit darüber Gedanken zu machen, wie man mit anderen umgehe.

Der Papst ist auch Bischof der Diözese Rom. Er feierte zum Abschluss seines halbtägigen Besuchs der Kirche "San Crispino da Viterbo" im römischen Vorort Labaro eine Messe mit der Gemeinde. Dabei legte er das Tagesevangelium aus. In der Bibelstelle aus dem Lukasevangelium heißt es: "Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst?" (Lk 6, 39-45).

Geschwätz über andere

"Wir sind Spezialisten, das Schlechte im anderen zu sehen, aber nicht in uns", erklärte Franziskus dazu. Dann schlug er den Bogen zum Geschwätz über andere, das im Haushalt, dem eigenen Viertel, auf der Arbeit, in der Schule oder auch in einer Pfarre zu "Kriegen" führen könne.

Das Herumkritisieren an anderen sei vom Teufel angestiftet, sagte der Papst und nannte auch zwei Gegenmittel: Beten - für die anderen und auch für sich, damit es einem gelinge, zu schweigen. Sollte das nicht helfen, gab Franziskus einen praktischen Tipp: "Beißt euch auf die Zunge. Dann schwillt sie an, so dass ihr nicht sprechen könnt." Die Gemeinde quittierte diese Aussage des Papstes mit Applaus und Schmunzeln.

Franziskus war am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr in Labaro angekommen. Vor der Messe traf er Kinder und Jugendliche der Gemeinde sowie Eltern mit ihren Täuflingen. Er nahm sich auch Zeit für Arme, Kranke, Behinderte, Obdachlose und ehrenamtliche Helfer. Der Papst nahm zudem einigen Gemeindemitgliedern die Beichte ab.