Was für ein Trumm von einem Auto: Der Land Rover Defender misst in der langen 110er-Version 5,02 Meter, in der kurzen 4,58 Meter. Selbst in der Dimension ist er mitsamt der imposanten Breite, Höhe und der Wucht seiner ganzen Erscheinung noch groß genug. Wir waren quasi als Working Class Hero in der Langversion unterwegs. Mit der Basisausstattung - und nix für Schönwetterfahrer. Aber immer noch elegant genug, um den englischen Stil zu genießen, den der Defender zweifelsohne besitzt.

Zwischen den Vordersitzen unseres Test-Defenders hätte eine riesige Mittelkonsole Platz, oder ein dritter Sitz (beides bestellbar) – bei uns war dort ein Durchgang wie in einem Transporter. Aber man genießt ein Raumgefühl wie in einem kleinen Wohnzimmer, dazu passt auch die leise Geräuschkulisse, und sicher fühlt man sich sowieso: Der Land Rover Defender 110 erhält im Euro-NCAP-Test die Maximalwertung von fünf Sternen.

Apropos Working Class Hero, das sagen die Defender-Zahlen: 900 Kilogramm maximale Nutzlast, bis zu 300 Kilogramm statische Dachlast, bis zu 168 Kilogramm dynamische Dachlast, 3,5 Tonnen maximale Anhängelast. Selbst ein schönes Dachzelt geht sich also aus, perfekt für Reisen in Zeiten wie diesen.

Bei den Motoren hat man sich darauf besonnen, den Vierzylinder-Diesel durch Sechszylinder-Diesel zu ersetzen – das ist gut so. Der Vierzylinder musste sich mit dem Gewicht ein bissl plagen, der Sechszylinder hat mehr Souveränität. Der Defender kommt auch als Plug-in-Hybrid, die elektrische Reichweite liegt bei bis zu 43 Kilometer.

Die Geländequalitäten muss man nicht diskutieren: variabler Allrad, diverse Geländefahrprogramme/Achtgangautomatik, Bodenfreiheit 291 Millimeter, der Defender 110 besitzt einen vorderen Böschungswinkel von 38 Grad, einen Rampenwinkel von 28 Grad und einen hinteren Böschungswinkel von 40 Grad sowie bis zu 900 Millimeter Wattiefe.

Wichtig ist aber: Der neue Defender rollt auf Asphalt sehr komfortabel ab, im Vergleich zu früher ein Quantensprung. Fein, wie gut man das hinbekommen hat. Die Lenkung ist zwar sehr leichtgängig, aber hier erwarte ich eh kein Rennauto. Die Bremsen funktionierten beim Testauto gut, Materialien, Haptik gefallen mir auch. Den Mythos kann man so neu erfinden, glaube ich.

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