Just als wir mit unserem Dauerläufer in die Zielgerade eingebogen waren, zog das Coronavirus ins Land, nur kurze Besorgungsfahrten waren mit unserem Langstreckenläufer drin. Wobei wir uns glücklich schätzten, dafür nicht Öffis benutzen zu müssen, sondern unseren Dauertester Audi A4 Avant, mit dem wir niemandem zu nahe rückten.

Unser Urteil hatten wir aber schon vor Ausbruch der Pandemie gefasst. Er war sehr schön, es hat uns sehr gefreut. Fazit: 40.000 Kilometer, auf den Tacho gestanzt in einem eiligen halben Jahr, da bekamen wir ein starkes Gefühl dafür, weshalb der Mittelklasse-Kombi auch im Spätherbst des Modellzyklus den Klassenprimus gibt. Unser Cheftester Walter Röhrl, den wir hinters Steuer baten: "Der A4 Avant quattro ist ein Statement der Marke, ein Filetstück. Es sind der Stil, die Qualität und der Perfektionismus, die ihn über den Wettbewerb heben."

Aufgefallen, weil es selten geworden ist: Nach dem facegelifteten A4 Avant drehen sich die Leute auf der Straße um. Es sind das coole Design und die Präsenz. Das größte Vergnügen bereitete uns der A4 Avant auf der Langstrecke, wo der Audi seine Stärken ausspielt und als lässiger, solider und fahrsicherer Gleiter begeistert. Quattro verfeinert die Trittfestigkeit. Die leise und vitale 190-PS-Diesel-Maschine ist eine Empfehlung. Beim Verbrauch kamen wir im Schnitt mit sieben Litern über die Runden. Ganz okay.

Nun, bis zuletzt wurden wir mit der neuen MMI-Bedienung nicht so richtig warm, die Betätigung des Touch-Displays ist etwas mühsam und lenkt ab. Und elektronische Aufrüstung ist zwar imposant, aber: Die Assistenzpakete und Connectivity-Funktionen, für die Audi ordentlich die Hand aufhält – kosteten wir keineswegs aus. Zwischendurch leistete sich die Software kleine Schwächeanfälle und foppte uns mit Störungshinweisen für Reifendruck und Notruf.

Beim 30.000-Kilometer-Service waren lediglich die üblichen Wartungsarbeiten zu erledigen (412 Euro). Lästig, aber der Umwelt geschuldet: Das Bunkern von AdBlue, über die Zeit des Dauerlaufs waren es in Summe 40 Liter – der Fünf-Liter-Kanister kostet 13,99 Euro.