Skoda hat sein SUV-Trio in drei Größenordnungen dimensioniert. Nach Kodiaq und Karoq kommt der Kamiq, wie erwartet in einer Zwischengröße – im Vergleich zu der Konzernverwandtschaft. Wenn man das Auto einordnen will, kann man es so auf den Punkt bringen: Bei der Größenordnung orientiert man sich in Richtung VW T-Roc, bei den Preisen eher in Richtung T-Cross.

Der Kamiq ist freilich kein klassisches SUV, sondern ein Crossover mit einer erhöhten Sitzposition und einer sozial verträglichen Größe (4,24/1,79/1,55 m L/B/H). Aber was man aus diesen Werten herausholt, ist enorm. Man sitzt hervorragend, vorne wie hinten. Im Fond hätte ich sogar hinter einem Fahrer in meiner Größe hervorragend Platz. Das ist besser als Premium Economy im Flugzeug. Und besser als bei vielen vergleichbaren Autos in der Klasse.

Der Kamiq ist ein Platzwunder, ich bin ja 1,95 Meter groß. Aber in dieser Kamiq-Dimension könnte ich gut leben, auch auf längeren Strecken. Dazu kommen 400 Liter Kofferraum. Mit all diesen Eindrücken wird man wohl auch die Anhänger des alten Yeti argumentativ besänftigen können.

Bei Handling geht’s in der Tonart weiter: ausgezeichnet, viel Gefühl in der Lenkung. Der Kamiq lenkt gut ein, gibt gute Rückmeldungen und rollt auf schlechten Straßen gut über die Wellen ab. Der Komfort ist hervorragend, das ganze Fahrwerk eine weitere starke Seite.

Wir waren mit dem Dreizylinder-Benziner mit 115 PS unterwegs: Der Klang ist für einen Dreizylinder – was ganz wichtig ist – nicht nervig, im oberen Drehzahlbereich hört er sich sogar irgendwie sportlich-brummig an. Aber wir bleiben ja ohnehin lieber im perfekten Drehzahlbereich, damit wir die Verbrauchswerte niedrig halten. Die Leistungsausbeute ist für 115 PS wirklich gut, das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet fein.

Der Kamiq ist in seiner Gesamterscheinung eine Wohlfühlzone: Die Übersichtlichkeit ist gut, die Haptik der Materialien passt, das Design ist auf den ersten Blick erkennbar: kompakt, schnörkellos, klar als Skoda erkennbar. Ich bin schwer begeistert, was man aus so einer Größe herausholt und welche Qualität Skoda heute liefert.

Das Beste: Es gibt noch eine Handbremse und man hat so clevere Details wie den Türschutz – ein Plastikschoner klappt aus, wenn man die Tür öffnet, so zerkratzt man nicht den Lack etc. – auch von den größeren Skoda-Brüdern übernommen.

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