Die Einheimischen hatten recht. „Anfangs wollte ich das nicht glauben, als sie meinten, hier komme ich mit meinem Camper nie wieder hinauf. Aber dann kam der Regen und wir sind sogar mit dem Geländewagen quer ­gestanden." Wenn Manfred Eibler über seine Urlaube plaudert, klingt das eher nach Expeditionen. So wie dieses Schmankerl aus Bulgarien: „Der Weg zum Strand war nur zwei Meter breit, mein Iveco misst aber 2,26 Meter. Gefahren sind wir trotzdem. Und als wir dann endlich am Strand waren, war der nicht einsam, sondern voll belegt."

© Wolf

Momente, die man nur als echter Wildcamper erlebt. Also als einer, der dort sein Quartier aufschlägt, wo es ihm gerade gefällt. „Es ist einfach diese Freiheit, nicht an irgendwelche Pläne gebunden zu sein", erzählt der Grazer, während er uns seinen treuen, großen, weißen Kameraden zeigt. Touren wie über den viel zu schmalen Weg in Bulgarien haben ihn gezeichnet. Die Fahrerkabine ist von Kratzern übersät, die Motorhaube von Steinschlägen arg vernarbt. Aber wer gerne in der Wildnis campt, darf nicht zimperlich sein. Doch wie kommt man überhaupt auf diese Idee? „Das ist langsam gewachsen. Zuerst übernachteten wir im Zelt, dann kam ein Wohnwagen und dann erst das Wohnmobil."

Der Innenausbau mag schlicht wirken, ist aber mit allen Details ausgestattet, die für einen Aufenthalt in freier Wildbahn wichtig sind. Am Heck etwa wird auf einer Halterung ein Motorrad mitgeführt: „Das brauchst du in Griechenland unbedingt. Dort geht es nämlich immer bergauf, egal in welche Richtung."

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So erlebt man natürlich zahlreiche Schmankerln, die einem sonst entgehen würden. Etwa im Meer umhertollende Delfine an einem bulgarischen Strand. Oder Dorffeste in Griechenland, wo man dann gleich übernachtete, weil man zwischenzeitlich gnadenlos zugeparkt worden war. Oder auch Erlebnisse der abenteuerlichen Art: „In der Nähe von Butrint, einer bekannten Ausgrabungsstätte, gibt es eine uralte Fähre über den Butrintsee. Diese besteht eigentlich nur aus zusammengezimmerten Holzbrettern, die an einem Drahtseil ans andere Ufer gezogen werden. Und schon beim Hinauffahren knarzte es unter den Rädern."