Sport Leicht oder Super Leicht – so ganz geklärt ist bis heute nicht, wofür das Kürzel „SL“ jetzt genau steht. Jedenfalls hört es sich eher nach einem kompromisslosen Auto an, das auf Gewicht und Komfort keinen großen Wert legt, sondern auf Leichtbau und Sportlichkeit. Also all das, was die letzten Generationen des Mercedes SL nicht geboten haben.

Aber das hat sich mit der bei AMG in Affalterbach entwickelten Neuauflage geändert. Zumindest in Bezug auf die Sportlichkeit, denn mit einem Gewicht ab 1950 Kilogramm ist das 4,7 Meter lange Cabrio immer noch ein rechtes Bröckerl.

Erste Schnappschüsse von Prototypen hatten es bereits verraten: Der SL bekommt statt eines Metallfaltdachs wieder ein klassisches Stoffverdeck. Technisch teilt er sich die Basis mit der nächsten Generation des AMG GT, weshalb er zum ersten Mal seit der Baureihe 107, gebaut von 1971 bis 1989, wird der SL wieder als 2+2-Sitzer ausgeliefert wird. Die sind zwar traditionell eher Notsitze (Mercedes empfiehlt sie nur für Personen mit bis zu 1,50 Meter Körpergröße), bringen aber dennoch mehr Alltagstauglichkeit in die Sportwagenwelt.

Und dann gibt es neben der Rückkehr zu den Wurzeln – abzuzählen an den 14 vertikalen Lamellen im Kühlergrill, wie sie schon der Rennwagen 300 SL 1952 als Urahn aller SL Modelle trug –, gibt es auch eine Premiere: Allradantrieb.

Den bekommen zumindest die beiden V8-Versionen: Der vier Liter große Biturbo-Benziner rückt mit 476 oder 585 PS an. Verwaltet werden sie von einer Neun-Gang-Automatik, zudem gibt es eine Vierradlenkung. Angekündigt sind darüber hinaus Varianten mit Hybridantrieb und Reihensechszylinder.

Dort prangen 12,3 Zoll große, digitale Armaturen zwischen zwei der vier schicken, galvanisierten Lüftungsdüsen in der Form von Turbinen. Der 11,9 Zoll große Touchscreen in der Mitte des Cockpits lässt sich übrigens elektrisch in eine vertikalere Lage kippen, um Blendung durch Sonneneinstrahlung zu vermeiden.