Start-ups in der Elektroautobranche gibt es viele - und längst nicht alle schaffen es mit ihren Projekten dann tatsächlich auch auf den Markt. Ein neuer Kandidat ist Alveri, ein 2019 gegründetes Unternehmen im oberösterreichischen Ried im Innkreis. Begonnen hat alles mit einer App, die Privatpersonen und Unternehmen beim Umstieg auf Elektromobilität unterstützen soll. Und zwar indem sie das Mobilitätsverhalten der Nutzer aufzeichnet und so errechnet, ob ein Stromer wirklich in deren Alltag passt.

2022 soll der erste Prototyp fertig sein
2022 soll der erste Prototyp fertig sein © ALVERI

Ein weiteres Projekt der gebürtigen Afghanen Ehsan und Jakob Zadmard gemeinsam mit der TU Graz ist ein vollautonomer Laderoboter namens "Charbo", der quasi eine mobile Ladesäule mit bis zu 50 kW Leistung ist und die Fahrzeuge ansteuert, die Saft brauchen. Er soll 2022 marktreif sein und zum Beispiel auf den Parkplätzen von Hotels, Flughäfen oder Einkaufszentren fehlende Ladesäulen ersetzen.

Ab 2023 will das Start-up dann deutlich größere Brötchen backen und ein Elektroauto auf den Markt bringen. Der 4,75 Meter lange Kombi soll auf den Namen Falco hören und neben dem privaten Bereich auch in Firmenflotten und bei Carsharinganbietern seine Kunden finden. Gestaltet hat die Studie der Designer Arseny Kostromin.

Die Komponenten des Falco sollen ein Second-Life bekommen
Die Komponenten des Falco sollen ein Second-Life bekommen © ALVERI

Die technischen Eckdaten sind bereits skizziert: Im Lastenheft stehen eine Leistung von rund 300 kW, Allradantrieb und eine Reichweite von knapp 600 Kilometern mit einem 80-kWh-Akku. Und auch der Preis ist schon im Gespräch: Bei 49.000 Euro soll es losgehen. Wer nicht kauft, soll auch abonnieren können.

Zentraler Bestandteil des Konzepts ist der Second-Life-Gedanke: So soll der Falco nach seinem ersten Produktlebenszyklus grundlegend überarbeitet und dann zu einem geringeren Preis wieder auf den Markt gebracht werden. Für die letzte Meile soll zum Auto auch eine noch nicht näher spezifizierte Micromobilitätslösung gehören. Auch das eigene Smartphone soll bei Alveri diverse Funktionen übernehmen, wie zum Beispiel die des Schlüssels.

Der Fahrplan ist mehr als ambitioniert: Ende 2022 soll der erste Prototyp auf den Rädern stehen und ein Jahr darauf bereits die Produktion anlaufen. Die Technik will Alveri von Autobauern zukaufen: Im Rennen sind die Plattformen von Volkswagen, Canoo oder Tesla.

Zudem ist das Unternehmen noch auf der Suche nach einem Partner für die Fertigung. Am liebsten in Österreich - wo soll Falco denn sonst herkommen? Selbst, wenn der Name wohl nicht in Serie gehen wird.