Vielleicht sind es einfach Zeichen der Zeit - doch so richtig traf der neue Golf GTI nicht ins Schwarze. Die 245 PS sind schon ok, aber die Eigenständigkeit der letzten Generationen, die man sich 2004 erst wieder mühsam zurück erkämpft hatte, ging in achter Auflage irgendwie verloren. Aber: Kein Grund enttäuscht zu sein, denn selbst zu Zeiten von Elektroautos wie ID.3 und ID.4 können die Wolfsburger noch knallige Kompakte bauen. Und diese tragen wieder den verheißungsvollen Beinamen Clubsport.

Wichtigste Zutat des neuen Ober-GTI, der ab Dezember 2020 bestellbar sein wird: mehr Leistung. Der vom Vorgänger übernommene, weiter verfeinerte Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit Turbolader liefert nun satte 300 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment, die über ein serienmäßiges Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ausschließlich auf die Vorderräder wirken.

Rote Akzente machen den Innenraum optisch schnell
Rote Akzente machen den Innenraum optisch schnell © Volkswagen AG

Das macht diesen Golf nicht nur zum stärksten Serien-GTI aller Zeiten (zehn Pferde mehr hatte bislang nur der auf 400 Stück limitierte Clubsport S von 2017). Dank aufwändiger Fahrwerksregelsysteme soll er auch abseits der Linearbeschleunigung neue Maßstäbe setzen.

Der im normalen GTI bereits vorhandene "Fahrwerksmanager" kümmert sich hier nicht nur um die Regelung der elektronischen Differenzialsperre (XDS) und die querdynamischen Anteile der optional elektronischen Dämpferreglung. Erstmals wird auch die serienmäßige elektromechanische Vorderachsquersperre in das Netzwerk des Fahrdynamikmanagers mit eingebunden. Das soll für ein neutraleres und präziseres Handling sorgen, und wer es wirklich wissen will – das Fahrprogramm „Nürburgring“ stimmt alle Komponenten speziell auf die legendärste aller Rennstrecken ab.

Heckspoiler und zwei Endrohre künden von den 300 PS
Heckspoiler und zwei Endrohre künden von den 300 PS © Volkswagen AG

Auch optisch geht der Clubsport eigene Wege: Der eigenständige Stoßfänger wirkt nach unten hin quasi offen und bekam vergrößerte Aerodynamik-Wings für höheren Anpressdruck verpasst. Ebenfalls für möglichst viel Abtrieb zuständig: die sichtbar größeren Front- und Heckspoiler. Zudem zeigen spezielle 18-Zoll-Räder, das dezent tiefergelegte Fahrwerk und ovale statt runde Endrohre, dass der Clubsport wieder mehr GTI als Golf sein möchte.

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