Chefdesigner Klaus Busse redet nicht um den heißen Brei herum: „Das Design-Motto, jetzt macht mal Platz ihr ganzen Fußgänger und Radfahrer, zieht nicht. Es geht heute um eine ganz andere Botschaft: Ich bin Teil eurer urbanen Gemeinschaft.“

So treuherzig wie der neue 500er jetzt dreinschaut, liegt Busse goldrichtig: Das Auto ist zwar gewachsen (rund sechs Zentimeter länger, auch breiter), aber das neue Frontdesign und historische Anspielungen machen den E- 500er süßer denn je. Weil der E-Motor keinen herkömmlichen Kühlergrill braucht, konnte man etwa das Frontdesign der ersten 500er-Generation interpretieren und in die Gegenwart bringen.

Und alleine die Idee, den leise surrenden E-500er bis 20 km/h mit Klängen aus dem Fellini-Film „Amarcord“ zu untermalen, um Fußgänger vor dem leisen E-Auto zu warnen, ist Klasse.

Technisch betrachtet schaut’s so aus: Fiat setzt auf eine größere 42-kWh-Batterie, die Reichweiten bis zu 330 km ermöglichen soll. Damit liegt man klar vor der unmittelbaren Konkurrenz, wie etwa dem Mini.

Das Cockpit, voll vernetzt
Das Cockpit, voll vernetzt © FIAT

Bei unserer ersten Ausfahrt in und um Turin war im Idealfall knapp ein 300er drin. Das Auto fährt sich gut (87 kW Leistung), nur die Lenkung ist etwas gefühllos. Los geht‘s übrigens per Knopfdruck, es gibt unterschiedliche Fahrschalter (vorwärts/rückwärts).

Schnell klar wird auch, wie bei jedem E-Auto: Je besser man im Verkehr „mitschwimmt“, und die Rekuperation ausnützt, desto näher kommt man den versprochenen Idealwerten. Klimaanlage mit voller Leistung, schnellere Bergauffahrten etc. fressen mehr Energie, dann liegt man freilich unter den erhofften Werten.

Nachgeladen wird mit bis zu 85 kW, da gehen sich in fünf Minuten ein Cappuccino und 50 km Reichweite aus. Immerhin.

Reichweiten von mehr als 300 Kilometern sollen drinnen sein
Reichweiten von mehr als 300 Kilometern sollen drinnen sein © FIAT

Bei den Fahrmodi gibt es Normal, Range (Ein-Pedal-Fahren/hohe Rekuparation) sowie Sherpa, wenn’s eng wird - dann läuft alles auf Basisbetrieb und man wird zur nächsten Ladestation geführt. Wir favorisieren den Range-Modus, das Ein-Pedal-Fahren und das Achten auf den Verbrauch wird zur sportlichen Herausforderung, die richtig Spaß machen kann.

Preis: ab 34.900 Euro, es gibt auch weitere nachhaltige Lösungen für das grüne Gewissen, wie Polsterbezüge aus wiederverwerteten Plastikflaschen etc. Der aktuelle 500er mit Verbrenner- und Hybridantrieb wird übrigens weiter produziert.

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