Von der Ende 2019 vorgestellten, achten Generation des VW Golf wird es wieder wahnsinnig viele Varianten geben. Aber keine elektrische mehr – der e-Golf ist Geschichte. Der Grund dafür heißt ID.3 und ist Volkswagens erster Stromer auf Basis des modularen Elektro-Antrieb-Baukastens, der schon bald eine ganze Familie tragen soll. Jetzt treten die beiden ungleichen Brüder anhand der bisher veröffentlichten Daten virtuell zum ersten Vergleich an.

Marktstart. Der VW Golf hat es noch vor der Corona-Pandemie in die Schauräume geschafft: Ursprünglich war für dieses Jahr noch eine ganze Reihe anderer Varianten geplant – schauen wir einmal, ob der Zeitplan hält. Diese Frage stellt sich natürlich auch beim ID.3: Für den Sommer war der Start angepeilt, jetzt wird der September angepeilt.

Preise. Den Einstieg in die Welt des VW Golf bildet der Rabbit (1.0 TSI, 90 PS) zu Preisen ab 21.490 Euro. Wichtiger Vergleichsparameter: Volkswagen hat angekündigt, dass der ID.3 nicht mehr kosten soll als ein Golf mit Dieselmotor. Das lässt sich noch nicht bestätigen, denn für den ID.3 gibt es noch keine Preisliste. Aber: Die Tarife sollen bei rund 30.000 Euro beginnen – dafür gibt es gerade einmal einen Golf mit 115-Selbstzünder-PS in mittlerer Ausstattung „Life“. Wer mit 150 Pferden dieseln will, muss automatisch zur Topversion „Style“ greifen und mindestens 36.950 Euro hinblättern.

Abmessungen. Was die Maße angeht, liegen die ungleichen Brüder aus Wolfsburg gar nicht so weit auseinander – trotzdem trennen sie Welten. Zum Beispiel bei den Proportionen: Der VW Golf streckt sich im klassischen Fünftürer-Layout (eine dreitürige Variante gibt es bei der neuen Generation nicht mehr) auf eine Länge von 4,28 Meter, eine Breite von 1,79, eine Höhe von 1,46 und einen Radstand von 2,6 Meter. Damit überragt er den ID.3 um 2,4 Zentimeter, der Stromer fällt allerdings in der Breite um 2,1 üppiger und in der Höhe um 9,4 Zentimeter höher aus, während er den Radstand seines Verbrennerkollegen um 15,1 Zentimeter überragt. Maße, die dem Akku im Fahrzeugboden geschuldet sind, während die Überhänge vernachlässigbar kurz gerieten. Damit dürfte der ID.3 innen luftiger ausfallen als der VW Golf, während die beiden beim Laderaum nur vier Liter trennen: Da steht es 385 zu 381. Riesig ist der Unterschied auch beim Gewicht: Da bringt der Golf mindestens 1255, der ID.3 mit dem kleinsten Akku 1720 Kilogramm auf die Waage.

Motoren. Vorläufig ist beim VW Golf die Motorenpalette noch recht übersichtlich: Da wäre der 1,5-Liter-Benziner in zwei Leistungsstufen (130/150 PS), die stärkere der beiden auch mit Mild-Hybrid-System an Bord. Dieselseitig wird der 2.0 TDI mit 115 und 150 PS gereicht. Im Lauf des Jahres soll allerdings noch eine ganze Reihe an Triebwerken dazukommen (siehe Tabelle). Sportliche Speerspitzen wird neben dem GTD (200 PS) und dem GTI (245 PS) der Golf R mit 333 PS sein. Grundsätzlich hat der Golf Frontantrieb – den Benziner mit 190 PS und den R wird es mit Allradantrieb geben. Beim ID.3 macht die Größe der Lithium-Ionen-Batterie den Unterschied: Mit 45, 58 und 77 kWh ist der Akku in drei Ausbaustufen zu haben – die maximalen Reichweiten nach dem WLTP-Zyklus liegen bei 330, 420 und 500 Kilometern. In Kombination mit den ersten beiden spult der Elektromotor bis zu 110 kW (150 PS) ab, beim Topmodell sind es 150 kW (204 PS).

Alternative Antriebe. Mit dem rein elektrischen Antrieb ist die technische Trickkiste des ID.3 ausgeschöpft, während der Golf demnächst noch einige andere Varianten im Köcher haben wird: Das Mild-Hybrid-System namens eTSI wird für drei Benzinversionen (110/130/150 PS) zu haben sein. Den 1.4 TSI in Verbindung mit einem größeren Akku führen die Plug-in-Hybride namens eHybrid (204 PS) und GTE (245 PS) aus. Und dann wäre da noch der 1.5 TGI (130 PS), der neben Benzin auch Erdgas verbrennen kann.

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