Die Zeit der Knochenbrecher und Bandscheibenbeißer war vorbei, souveränes Gleiten war angesagt. Das befanden die Gentlemen von Jaguar, als sie der Kundschaft 1975 den XJS servierten.

Eine eigenständige wie eigenwillige Design-Kreation. Mit seinem 5,3-Liter-V12 war er schneller als der Porsche 911. Und trotzdem gab es reihenweise lange Gesichter, denn der XJS war einfach nicht das, was sich die Welt unter einem Nachfolger für den legendären E-Type vorgestellt hatte.

Umso verwegener mutete die Werbestrategie der Briten an: "10. September 1975: Ein schwarzer Tag für Modena, Stuttgart und Turin" war da im Hinblick auf die Konkurrenz auf dem Sujet zu lesen. Das konnte keiner in der Marketingabteilung selbst geglaubt haben. 1980 erreichte die Produktion mit knapp 1000 Stück ihren Tiefststand und man ventilierte, das Coupé einzustellen.

Dass er am Ende doch ein echter Sportwagen war, stellte der XJS im Dienst von Tom Walkinshaw unter Beweis und holte die den Titel bei der Tourenwagen-Europameisterschaft.

Ab 1988 war der XJs auch als Cabrio im Programm
Ab 1988 war der XJs auch als Cabrio im Programm © JAGUAR

Doch weil die Kassen leer waren, entschied sich Jaguar für die Flucht nach vorne, überarbeitete den Wagen und stellte ein Cabrio auf die Räder. Und mit der verblassenden Erinnerung an den E-Type nahm der XJS langsam Fahrt auf. Bis 1996 gebaut, konnte der Ungeliebte am Ende mit 119.268 Stück doch noch den Titel des bis dato erfolgreichsten Sportmodells von Jaguar einfahren.

Und auch eine andere chronisch klamme britische Marke beflügeln. Auf der Bodengruppe des XJS basiert nämlich der DB7, mit dem Aston Martin 1994 (wieder einmal) durchstartete.

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