Also der Engländer würde den Sunbeam-Talbot 90 „quirky“ nennen und damit den Nagel auf den Kopf treffen. Und leicht verschroben ist sie definitiv, die britische Mittelklasselimousine. Da wäre zum einen der Doppelname, der von der damaligen Verbandelung der Firmen Sunbeam und Talbot im Mehrmarkenkonzern Rootes erzählt.

Dann wäre da die selbst für 1948 nicht mehr ganz topaktuelle Optik, die den Wagen wie ein altbackenes Muttchen wirken ließ. Davon abgesehen, dass der Designer der vorderen Hälfte scheinbar kein Wort mit dem der Heckpartie gewechselt hatte . . .

Aber 1950 wanderte ein bulliger 2,3-Liter-Vierzylinder unter die Haube und ein neues Fahrwerk unter das Blech - und Muttchen drehte auf: 1952 wurde Stirling Moss mit dem Sunbeam-Talbot 90 allen Ernstes Zweiter bei der Rallye Monte Carlo.

Und bei der Alpenrallye holten die beiden den „Coupe d'Or“ für drei straffreie Sonderprüfungen hintereinander. 1955 verging endgültig allen, die beim Anblick des Limousinchens schmunzelten, das Lachen: Denn da fuhr sie bei der Rallye Monte Carlo unglaublicherweise den Gesamtsieg ein.

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