Den Ober-Bossen von Ford in Detroit schmeckte es gar nicht, dass die britischen und deutschen Tochterfirmen nach dem Zweiten Weltkrieg ihre eigenen Süppchen kochten. Deren Transporter schnappten sich gegenseitig die Kunden weg und das Gelbe vom Ei waren sie auch nicht, also gaben sie für den Nachfolger einen klaren Weg vor: Die Engländer durften tief in die technische Trickkiste greifen. Und die Teutonen mussten sich grummelnd um die Umsetzung der Ideen von der Insel kümmern - im Nachhinein das Beste, was dem ersten Transit passieren konnte.

Eilzustellung: Der Supervan mit einem Topspeed von knapp 250 km/h war kein echter Transit. Nur dessen Hülle, montiert auf das Chassis eines Ford GT 40 FORD
Eilzustellung: Der Supervan mit einem Topspeed von knapp 250 km/h war kein echter Transit. Nur dessen Hülle, montiert auf das Chassis eines Ford GT 40 FORD © FORD

Denn 1965 hatte der VW-Bus noch den Motor im Heck, der den Laderaum massiv einschränkte. Der Ford aber brachte eine riesige Heckklappe und einen völlig ebenen Laderaum zur Arbeit mit. Zudem sorgte der zwischen den Sitzen montierte Motor für eine sportliche Gewichtsverteilung, die dem Transit als erstes Nutzfahrzeug so etwas wie eine Straßenlage verlieh.

Und damit erschloss er neben Kleinspediteuren, Handwerkern und Co. eine ganz neue Zielgruppe. So berichtete Scotland Yard 1972 besorgt, dass Fords Transporter bei 95 Prozent aller Banküberfälle als Fluchtfahrzeuge verwendet werden. Kombinieren sie doch die Fahreigenschaften eines Pkw mit Platz für 1,75 Tonnen Beutegut. Aber dieses Detail dürften die Ford-Bosse in Detroit gerne in Kauf genommen haben.

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