Fertighäuser, Einbauküchen, Motorräder, Schiffe - viel hat nicht gefehlt und es hätte die Automarke Saab nie gegeben. Der schwedische Flugzeughersteller prüfte schon während des Zweiten Weltkriegs einige neue Standbeine, um die Produktionsrückgänge nach dem Ende des Weltenbrands auszugleichen, und entwickelte ab 1944 den ersten Prototyp auf vier Rädern.

Mit einem Team von 16 Ingenieuren - von denen nur zwei einen Führerschein hatten - machte sich Gunnar Ljungström ans Werk, ein Auto umzusetzen. Die Anforderung diktierte Saabs stellvertretender Generaldirektor Sven Otterbeck ins Lastenheft: „Denkt daran, dass Europa durch den Krieg verarmt ist - das Auto muss anspruchslos und billig sein.“

Der Ursaab ist im Saab-Museum in Trollhättan zu sehen
Der Ursaab ist im Saab-Museum in Trollhättan zu sehen © SAAB

Die Flugzeugingenieure trimmten den Karosserieentwurf von Industriedesigner Sixten Sason im Windkanal auf einen beachtlichen cw-Wert von 0,32. „Wenn die Form dieses Autos dazu beiträgt, 100 Liter Kraftstoff pro Jahr einzusparen, ist schon allein damit sein froschartiges Aussehen gerechtfertigt“, gab Ljungström zu Protokoll.

Technisch erinnerte der Ursaab mit Frontantrieb und Zweizylinder-Zweitaktmotor an die damaligen DKW, die im kalten Schweden heiß geliebt wurden. Fuhr ihnen mit Einzelradaufhängung und 110 km/h Höchstgeschwindigkeit (bei 14 PS) allerdings auf und davon.

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