Seine Autos existieren nur virtuell. Sie unterliegen keinen Sicherheitsbestimmungen, technischen Anforderungen oder den Regeln der Physik. Sie entstehen in seiner Fantasie und schwirren dann in Form von Bildpunkten unter großem Applaus durch die autoaffinen Internetforen.

Und nicht wenige sind beim ersten, aber auch beim zweiten Blick auf die digitalen Kreationen des autodidaktischen Autodesigners Rain Prisk hereingefallen. Nein, das ist nicht serienreif - auch wenn es so aussieht.

Begonnen hat alles mit einem Artikel in einer estnischen Autozeitschrift. Darin las der damals 13-Jährige, wie man das Design von Autos im Photoshop verändern kann - und probierte es einfach aus. „Ich habe nie Design studiert“, sagt Prisk 14 Jahre später. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, was passieren müsste, damit ich jemals damit aufhöre.“

Für einen Autohersteller zu arbeiten, der seine Entwürfe „in Fleisch und Blut“ auf die Straße bringt, wäre der größte Traum des Esten. Kreativ genug wär er jedenfalls: Wie ein Sportcoupé von Volvo aussehen könnte? Oder ein Pick-up von Rolls-Royce? Oder ein Ferrari 250 GTO in einer Offroad-Version? Rain Prisk probiert es einfach aus. Dafür braucht er nicht mehr als ein Bildbearbeitungsprogramm und ein Tablet. „Meist gehe ich bei meinen Entwürfen von einem bestehenden Fahrzeug aus“, erzählt er. „Manchmal fange ich aber auch mit einem weißen Blatt Papier an.“ Digitalem Papier, natürlich.

Welche Autos ihm selbst gerne eingefallen wären: „Ich mag ältere Designs wie das des Jaguar E-Type, des Alfa Romeo TZ 2 oder des Lamborghini Miura“, sagt der Grafikkünstler. „Aber das Auto, das ich gerne entworfen hätte, ist der Mclaren P1 GTR. Ich liebe jede seiner Linien. Der Supersportwagen ist die perfekte Mischung aus Schönheit und Aggressivität.“ Was nicht bedeutet, dass Prisk ihn digital nicht noch nachschärfen könnte.

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