Wie lange und wie steinig der Weg ist, bis man sich zum Autobauer aufschwingt, illustriert das Auf und Ab des chinesischen Elektroautobauers Nio. Gegründet 2014, hat der Hersteller auf seinem Heimatmarkt inzwischen zwar drei SUV-Modelle (EC6, ES6, ES8) bei den Händlern. Was einen globalen Start angeht, hieß es bisher allerdings: bitte warten.

2021 soll es jetzt aber schließlich doch so weit sein, dass die Chinesen ihre Fühler nach Europa ausstrecken – und diesen großen Schritt unterstreicht die junge Marke mit der Vorstellung eines neuen Modells. Die rund fünf Meter lange Limousine ET7 zielt dabei voll auf Teslas Model S und Porsche Taycan.

© NIO

Die eigentliche Innovation verbirgt sich allerdings unter dem Blechkleid: Der 150-kWh-Akku arbeitet nämlich nach einer neuen Technologie, die sich von den derzeit gebräuchlichen Lithium-Ionen-Speichern unterscheidet. Die Feststoffbatterie soll eine Energiedichte von 360 Wh/kg und Reichweiten von mehr als 1000 Kilometern erreichen. Damit wären die Chinesen ganz vorne dabei – diese Technologie in Serie zu verwenden, hat bislang nur Toyota mit Kooperationspartner Subaru angekündigt.

Davon abgesehen sind „konventionelle“ Batterien mit 70 und 100 kWh (500 bis 700 km Reichweite) in der Ziehung, die je einen Elektromotor an der Vorder- und Hinterachse mit einer Systemleistung von maximal 480 kW und 850 Newtonmetern Drehmoment antreiben. Der ET7 ist demnach ausschließlich als Allradler unterwegs.

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Zudem bringt Nio ein altbekanntes Thema wieder ins Spiel - den Batteriewechsel. Dazu sollen bis Ende 2021 500 Stationen in ganz China aus dem Boden sprießen, in die man hineinfährt wie in eine Waschanlage und mit einem Klick vom Innenraum aus den Tausch gegen einen vollgeladenen Akku initiiert.

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