Mit dem steigenden Interesse an Elektroautos stellt sich immer häufiger die Frage nach deren Familienfreundlichkeit. Wie steht es also um den Einbau von Kindersitzen? ÖAMTC-Kindersitzexperte Steffan Kerbl fasst zusammen: "Bei manchen Elektroautos ist der Platz im Innenraum durch die große Batterie vergleichsweise knapp. Dennoch erlaubt jedes der 15 getesteten Modelle den Einbau von zumindest zwei Kindersitzen. Erfreulich ist auch, dass die Rückhaltevorrichtungen aller Testkandidaten der aktuellen i-Size-Norm entsprechen."

Wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor gilt auch beim Einbau von Kindersitzen in E-Autos: Je größer das Gefährt, desto leichter geht es. Folgerichtig schneidet das Model X von Tesla mit der Möglichkeit, drei Kinder in der zweiten und zwei Kinder in der dritten Sitzreihe mitzunehmen, am besten ab. "Dabei hilft auch die Ausstattung mit Flügeltüren, die sehr gute Zugänglichkeit bei Einbau und Sicherung erlaubt", erklärt Kerbl. Mit diesem Ergebnis kann von den übrigen Testkandidaten keiner mithalten.

Immerhin erreichen aber vier Autos die Note "gut", darunter mit dem Opel Corsa-e auch ein Kleinwagen, der Audi e-tron und der Mercedes EQC. Der Rest des Feldes wurde mit "befriedigend" bewertet, lediglich der SUV Hyundai Kona electric schafft nur ein "genügend".

Kritik gibt es vom Kindersitzexperten des Mobilitätsclubs vor allem für zwei Punkte: Die Isofix- und Top-Tether-Verankerungen sind teils schlecht zugänglich. Und: Manche Hersteller sind bei der Erlaubnis, auf welchen Plätzen überhaupt Kindersitze installiert werden dürfen, sehr restriktiv – zumeist ohne dass ein Grund dafür ersichtlich ist. "Vor allem der mittlere Platz der zweiten Sitzreihe ist in kaum einem Modell vernünftig nutzbar. Löbliche Ausnahmen sind die Modelle X und S von Tesla, beim Rest ist der Kindersitzeinbau dort nicht vorgesehen oder platzmäßig sehr schwierig", hält Kerbl fest.

Mehr zum Thema