Peugeot-Chef Jean-Philippe Imparato bringt es auf den Punkt: „Wir wandeln uns gerade von einer kunden-orientierten Industrie zu einer von Regulativen getriebenen Industrie.“ Im Klartext heißt das: Die europäische 95-Gramm-CO2-Flottenverbrauchs-Vorgabe für die Hersteller verändert die Branche tief greifend. Von den Händlern, die Elektrofahrzeuge verkaufen müssen, damit der Hersteller keine CO2-Strafe zahlen muss, bis zum Kunden, der ob der volatilen politischen Lage (Diskussion um Fahrverbote in Deutschland etc.) bei der Kaufentscheidung fast zwangsläufig in einen Gewissenskonflikt kommen muss.

Peugeot wählt in der allgemeinen Verunsicherung einen anderen Weg als die Konkurrenz: Man setzt zwar keine eigene Elektro-Plattform auf - muss aber gleichzeitig dabei keine Kompromisse eingehen (Kofferraum- und Platzangebot bleiben gleich), weil das Auto als Dreierlösung (Benziner, Diesel, Elektro) erdacht wurde. Und dass es einen Diesel in der Klasse gibt (Euro 6dtemp, also aktuellste Abgas-Prüfstufe), ist in Zeiten wie diesen auch ein Bekenntnis.

Herzstück bleibt das Fahrwerk. Selbst Asphaltkanten mit folgendem Schotterbelag nimmt der 208 bei Tempo 90 nicht mit einem Poltern, sondern dämpft das Ungemach. Selbst der 300 Kilogramm schwerere Elektro-Peugeot profitiert. Und überhaupt, die Lenkung: fein abgestimmt.

Bei den Motoren können wir uns sogar mit dem 75-PS-Einsteiger anfreunden: Erst ab 3000 U/min wird's laut. Der Rest: Ansprechend positiv, auch was den Verbrauch betrifft. Der Elektro-208 liefert Überraschendes: gleich viel Platz, nur 300 kg schwerer als die Verbrenner, mit solider Reichweite. Bei der ersten Ausfahrt (Autobahntempo, öfters beschleunigen) verliert er weniger Reichweite als erwartet - die harten Antworten kann erst ein längerer Test liefern. Es gibt übrigens zwei Rekuperationsstufen (einfach/stärker). Generell gilt für alle 208er: Die Geräuschdämmung ist hörbar gut.

Dass man die Sicherheitstechnik/Assistenzsysteme des 508er in diese Klasse transferiert hat, ist mehr als eine Randnotiz wert. Der Wohlfühlfaktor samt dem 3D-Cockpit (die Infos erscheinen auf unterschiedlichen Ebenen, klar ablesbar) und größeren Bildschirmen (höhere Ausstattungsniveaus) ist außerdem unstrittig.

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