Gute MitarbeiterInnen und Fachkräfte sind für viele Unternehmen heute ein recht rares Gut. Denn selbst wenn es in der Branche verfügbaren Nachwuchs und auch Jobwechselwillige gäbe, ist noch lange nicht gesagt, dass man als ein MitarbeiterInnen suchendes Unternehmen bei diesen auch offene Türen einrennt. Was könnten die Ursachen dafür sein?

Laut einer Studie der Statistik Austria aus dem Jahr 2017 findet rund ein Drittel der Jobsuchenden zwischen 15 und 34 Jahren über „Mundpropaganda“ seine Arbeitsstellen. Also über Kontakte durch Familie, Freunde und Bekannte. Rund ein Viertel der Befragten hat die Jobsuche über eine Initiativbewerbung selbst in die Hand genommen, ähnlich viele sind über ein Jobinserat - ob online oder in der Zeitung - fündig geworden. Knapp sieben Prozent wurden von Unternehmen mit einem Jobangebot aktiv kontaktiert.

Online-Jobinserate sind ein wichtiges Werbemittel, um neue MitarbeiterInnen zu finden
Online-Jobinserate sind ein wichtiges Werbemittel, um neue MitarbeiterInnen zu finden © NicoElNino

Das macht Sie für BewerberInnen attraktiv!

Was macht einen guten Arbeitgeber aus? Dass er überdurchschnittliche Löhne und Gehälter zahlt? Vielleicht mag bei manch einem beim Anblick des Gehaltsangebots im Jobinserat die innere Kasse fröhlich klingeln. Tatsächlich ist für die meisten Arbeitssuchenden eine faire Bezahlung wichtig, aber längst nicht das Top-Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers:
Ein gutes Betriebsklima, ein kollegiales Verhältnis zur Führungsebene und der erkennbare Sinn in der Tätigkeit stehen bei den meisten Arbeitssuchenden weiter oben auf ihrer Kriterienliste.
Auch der Standort des Unternehmens spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle: Längere Arbeitswege nehmen eher jüngere MitarbeiterInnen in Kauf – und da vor allem Jobsuchende mit Studienabschluss. Und das aber auch nur, wenn sich der angestrebte Job und das Unternehmen mit ihren Erwartungen möglichst gut decken.

Ein gutes Betriebsklima und ein kollegialer Führungsstil ziehen BewerberInnen an
Ein gutes Betriebsklima und ein kollegialer Führungsstil ziehen BewerberInnen an © REDPIXEL

Print & Digital: Stelleninserate sind Ihre Chance!

Aber wie mache ich als Arbeitgeber den Jobsuchenden klar, dass ich ihre Erwartungen gut erfüllen kann? Wie stelle ich mich am besten in die Auslage?
Christian Eder ist der Experte für Job & Karriere im Werbemarkt der Kleinen Zeitung: „Stelleninserate – sowohl online als auch Print - sind das optimale Mittel, um hervorzuheben, inwiefern Sie sich als Arbeitgeber von anderen Unternehmen unterscheiden. Je präziser Sie darin ihr Unternehmen beschreiben, desto besser können sich die InteressentInnen ein Bild von Ihnen machen und einschätzen, ob Ihre Kultur und Werte zu den eigenen Vorstellungen passen.“ Und er hat noch einen wichtigen Tipp: „Erfolgreiche Unternehmen nutzen auch ihre aktuellen und ehemalige MitarbeiterInnen als Markenbotschafter. Denn Sie können die Wahrnehmung von Ihrem Unternehmen als Arbeitgeber sehr stark beeinflussen, da sie genaue Einblicke haben und Ihre positiven Erfahrungen gerne mit anderen teilen.“

Mit einem guten Jobinserat können Sie sich bei vielen InteressentInnen positiv präsentieren
Mit einem guten Jobinserat können Sie sich bei vielen InteressentInnen positiv präsentieren © peshkova

Werben Sie regional UND überregional!

Das Gießkannen-Prinzip ist heutzutage nicht nur auf gesellschaftlicher Ebene eher fragwürdig, auch bei der Suche nach guten MitarbeiterInnen sind die damit verbundenen Streuverluste nicht wirklich notwendig und zielführend. Folglich gehört zu jeder aktiven Recruiting-Kampagne vorab die Frage geklärt, in welchem Umkreis bzw. in welchen Städten und Regionen Sie Ihre MitarbeiterInnen in spe aktiv suchen möchten. Untersuchungen zeigen, dass ein überwältigender Anteil der Jobsuchenden in einem Umkreis von rund 50 Kilometern um ihren aktuellen Wohnort nach einem Job sucht.

Daraus kann man ableiten, dass Sie als MitarbeiterInnen suchendes Unternehmen, unbedingt regional werben sollten. Aber nicht ausschließlich! Laut der Publikation der Statistik Austria wären fast 60 Prozent der 15- bis 34-Jährigen bereit, für eine interessante Arbeitsstelle umzuziehen oder bereit, länger als eine Stunde in die Arbeit zu pendeln.

Eine Recruiting-Kampagne muss auf das regionale und das überregionale Angebot an Arbeitskräften eingehen
Eine Recruiting-Kampagne muss auf das regionale und das überregionale Angebot an Arbeitskräften eingehen © stockpics

Evaluieren Sie Ihren Recruiting-Prozess stetig!

Die Frage "Welche Region ist bei unserer MitarbeiterInnen-Suche am wichtigsten?" muss jedes Unternehmen, basierend auf den Zielen seines Recruitings, für sich selbst beantworten. Ein Mix aus fokussierter lokaler und überregionaler Suche scheint am zweckmäßigsten. Und auch die Wahl der Werbemittel will gut überlegt sein und braucht viel professionelles Recruiting-Know-how. Auf jeden Fall lohnt es sich, all seine Maßnahmen regelmäßig zu evaluieren und über einen stetigen Verbesserungsprozess zu erkennen, welche tatsächlich funktionieren.

Entstanden in Kooperation mit der Kleinen Zeitung.