Kennen Sie das? Diese Eltern, die sich in allem, was ihr Kind betrifft, ganz sicher und sorglos zu sein scheinen. Während Sie selbst jede Erziehungsmaßnahme dreimal überdenken und Sie peinlichst genau auf etwaige Anzeichen für Krankheiten achten. Keine Angst! Alle Eltern sind ab und an von Unsicherheiten geplagt. Gerade beim ersten Kind und in den ersten Lebensjahren. Diese Tipps bringen Gelassenheit in Ihre Kindererziehung.

Kindergesundheit in der Pandemie war übrigens Gegenstand unseres Expertentalks. Unter GesundheitsTalkkönnen Sie diesen nachschauen.

Erste Hilfe für eine gute Nachtruhe 

Vielleicht kennen Sie das: Ihr Kind weigert sich abends zu Bett zu gehen und wacht nachts häufig auf. „Prinzipiell stellt sich die Frage, was ist das Ideal? Jeder Mensch, jedes Kind ist ein Individuum, jede Familie hat ihre eigene Geschichte“, so Dina Theresia Rahman. Die Gründe für einen schlechten Schlaf sind mannigfaltig. Ein genauer Blick auf die individuelle Situation ist daher notwendig. Ein möglicher Grund – gerade in dieser unsicheren Zeit – könnte sein, dass Eltern ihre Sorgen und Ängste auf das Kinder übertragen. Zudem hilft es, auszuprobieren was das Kind für einen besseren Schlaf brauchen könnte. „Schläft das Kind lieber im Dunkeln, bei geschlossener Tür, oder benötigt es Licht? Auch ein Wärmetier kann beim Einschlafen helfen und Nähe geben“, rät Rahman. Zudem sind fixe Rituale vor dem Einschlafen sinnvoll, um zur Ruhe zu finden. Helfen diese Schritte nicht, sollte man sich den Tagesablauf des Kindes ansehen. Bewegung an der frischen Luft und geistige Forderung tragen zu einer gesunden Müdigkeit bei.

Was braucht Ihr Kind für einen ruhigen Schlaf? Probieren Sie verschiedenes aus
Was braucht Ihr Kind für einen ruhigen Schlaf? Probieren Sie verschiedenes aus © Kristin Gründler

Geben Sie Ihrem Kind Halt – gerade in schwierigen Zeiten

Auch wenn Sie nicht direkt vor Ihrem Kind Ihre Ängste aufgrund der derzeitigen Situation zeigen – Kinder haben hier sehr feine Antennen und merken schnell, wenn sich ihre Eltern Sorgen machen. „In Zeiten wie diesen ist eine gute und gesunde Psychohygiene besonders wichtig. Man sollte sich fragen, was schürt meine Ängste und woher kommt das? Leichter geht das natürlich immer mit therapeutische Unterstützung“, gibt Rahman zu bedenken. Auch die gemeinsame Zeit mit dem Kind ist aktuell umso wichtiger – körperliche Nähe und gemeinsames Kuscheln gibt Halt. Zudem ist es von großer Bedeutung, dass Kinder – trotz Homeoffice und Homeschool – auch noch Kinder sein dürfen: „Kinder brauchen Bewegung, ihren Ausdruck, das Singen, das Schreien. Es ist so wichtig, dass sie Raum dafür haben.“

Gemeinsames Kuscheln gibt Nähe und Halt - und ist nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern wichtig
Gemeinsames Kuscheln gibt Nähe und Halt - und ist nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern wichtig © fizkes

Rund um die Entwicklung Ihres Kindes

Was muss ein Kind in einem gewissen Alter bereits können und was nicht? Im Internet findet man verschiedene Entwicklungsschritte, eingeteilt in die ersten Lebensjahre des Kindes. Rahman rät, in erster Linie die Ruhe zu bewahren, wenn Ihr Kind etwas länger braucht: „Auch hier gilt, jeder Mensch ist ein Individuum.“ Dennoch sei es wichtig, eventuellen Auffälligkeiten nachzugehen. „Suchen Sie zur Abklärung Ihren Kinderarzt auf oder einen Ergotherapeuten, Logopäden, Craniosacraltherapeuten bzw. Osteopathen. Zudem gibt es eine Vielzahl an ganzheitlichen, sanften Therapieformen, auf die Sie Experten hinweisen können.“

Wenn schon Naschen, dann am besten Obst. Aber auch das nur in Maßen!
Wenn schon Naschen, dann am besten Obst. Aber auch das nur in Maßen! © JenkoAtaman

Das sollten Sie in puncto Ernährung beachten

In puncto Ernährung haben Sie als Eltern – wie in sämtlichen anderen Lebensbereichen – Vorzeigefunktion! Mit anderen Worten: Legen Sie ein gesundes Essverhalten an den Tag, wird sich das auch auf Ihr Kind übertragen. Zudem sollten Sie Ihrem Kind – in einem gewissen Rahmen – auch seine Freiheiten, was Ernährung betrifft, überlassen. „Kinder wissen sehr genau, was sie brauchen“, unterstreicht Rahman. Diese Freiheit klammert Zucker allerdings aus: „Zucker ist natürlich kein guter Begleiter und sollte dem Kind sehr spät begegnen. Dieser kann übrigens auch zu einem schlechten Schlaf führen. Nicht selten nehmen Kinder, die schlecht einschlafen, vor dem Zubettgehen noch versteckten Zucker, in Form von Fruchtjoghurt, Kinderbreis, etc. zu sich.“ Süßigkeiten und Essen im Generellen sollten im Übrigen auch nicht als Erziehungsmittel eingesetzt werden! Von Ansätzen wie „Wenn du dein Zimmer aufräumst, bekommst du ein Eis“ sollten Sie Abstand nehmen.

Entstanden in Kooperation mit der Österreichischen Apothekerkammer.