Klare Herbsttage sind wie dafür gemacht, in die Ferne zu schauen. Ziemlich gut geht das zum Beispiel beim Wandern, auf einem Berggipfel. Am allerbesten ist aber, wenn du noch höher hinauskommst – zum Beispiel in einem Heißluftballon. Warum? Weil so eine Ballonfahrt diese Mischung aus Aufregung und Entspannung auslöst, die du sonst nicht so schnell findest. Wusstest du, dass der Heißluftballon das älteste Luftfahrzeug überhaupt ist? Schon um 18. Jahrhundert hoben die ersten Mutigen damit ab. Weil es einfach guttut, im wahrsten Sinne des Wortes über den Dingen zu schweben, haben wir fünf weitere spannende Facts rund um den luftigen Zeitvertreib für dich gesammelt. Übrigens hast hast du hier die Chance, eine Ballonfahrt abzustauben – alles, was du dafür brauchst sind gute Foto Skills.
Warum eigentlich „fahren“?
Irgendwie schräg, dass es „Ballonfahren“ heißt, wo es sich doch um ein Fluggerät handelt und nicht um einen fahrbaren Untersatz. Warum das so ist, liegt daran, dass der Ballon durch die heiße Luft, mit der er gefüllt ist, leichter als die Umgebungsluft ist, was ihn zum Schweben bringt. Mit allem, was schwerer ist als Luft, fliegt man dagegen. Diese Ausdrucksweise hat vermutlich einen historischen Ursprung, weil die ersten Ballonfahrer ihr Vokabular von der Seefahrt übernahmen. Luftfahrer nennt man übrigens auch Aeronauten. Das klingt doch ziemlich abenteuerlich, oder?
Mehr als heiße Luft
Was einen Ballon zum Schweben bringt, ist im Prinzip reine Physik. Keine Angst, das ist auf jeden Fall viel spannender, als es sich anhört. Die Luft in der Hülle des Ballons wird durch Gasbrenner erwärmt. Dadurch dehnt sie sich einerseits aus und verliert andererseits an Gewicht – und genau das macht den Ballon leichter als die Luft um ihn herum und bringt ihn zum Schweben. Mit heißer Luft kommst du in diesem Fall also ziemlich hoch hinaus. Weit übrigens auch: 2016 umrundete der Russe Fjodor Konjuchow in seinem Heißluftballon die Welt und brauchte dafür nur elf Tage.
Bei Kaiserwetter fliegt sich’s am besten
Was ein Ballon außer heißer Luft noch braucht, um abzuheben ist echtes Kaiserwetter. Eine sichere Wetterlage ist nämlich ein absolutes Muss für eine sichere Ballonfahrt. Dafür sollte der Wind nicht zu stark oder gar böig sein, Regen ist wegen der geringeren Sicht ebenfalls ein no go. Bei Nebel und tiefhängenden Wolken bleibt der Ballon ebenfalls besser am Boden. Luftströme und Thermik müssen ebenfalls beachtet werden, im Sommer ist es tagsüber etwa zu warm und es wird nur frühmorgens oder in der Dämmerung gestartet. Das ist auch der Grund, warum eine Ballonfahrt an einem klaren Herbsttag besonders gut funktioniert. Die atemberaubende Aussicht auf die bunten Wälder gibt’s inklusive. Apropos Kaiser: Früher war es tatsächlich nur Adeligen erlaubt, in einem Ballon zu entschweben. Das ist zwar längst Geschichte, aber den Ausdruck „Ballonadel“ gibt es nach wie vor.
Mit Windkraft und Thermik geht’s hoch hinaus – und wieder runter
Wenn du dich jetzt fragt, wie man so einen Ballon eigentlich lenkt, haben wir eine einfache Antwort für dich: Gar nicht. Zumindest nicht direkt, denn in Sachen Fahrtrichtung und -geschwindigkeit sind Ballonfahrer auf die Windrichtungen und Geschwindigkeiten in den unterschiedlichen Höhen angewiesen. Die Fahrthöhe wird durch den Gasbrenner kontrolliert: Zündet er, erwärmt sich die Luft im Inneren der Hülle – der Ballon steigt. Kühlt sich die Luft wieder ab, wird der Ballon schwerer und sinkt wieder. Ventile in der Mitte des Ballons sorgen außerdem für Drehungen um die eigene Achse. Muss der Ballon schneller sinken, gibt es an der Spitze der Hülle ein weiteres Ventil, den so genannten „Parachute“, den der Ballonfahrer bei Bedarf öffnet. Erfahrene Aeronauten kombinieren all diese Faktoren und gleiten elegant durch die Lüfte.
Ab ins Körbchen – und rauf in luftige Höhen
Wohin mit den Luftpassagieren, fragst du dich? In den Korb – und das ist ziemlich wörtlich gemeint. Aber keine Bange, ein Ballonkorb ist natürlich viel stabiler als das alte Weidenmodell, mit dem deine Oma immer einkaufen gegangen ist. Das Grundgerüst besteht der Stabilität wegen meist aus rostfreiem Stahl. Für das Geflecht wird auf Rattan oder Weide gesetzt, der Korbrand wir mit Leder bezogen – ziemlich viele Naturmaterialien. Die haben sich bewährt, denn sie sind langlebig und stecken die Reibung, die bei der Landung entstehen kann, sehr gut weg. Mittlerweile gibt es sogar schon Körbe mit einer integrierten Bordküche.
Entstanden in Kooperation mit Stainzer Milch.